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Personalkarte -

Die Personalkarte eines Kriegsgefangenen bestätigte seine Registrierung im Strafgefangenenlager (Stalag). Sie enthielt außer den Personalien und der Lagernummer (die bei der Aufnahme in ein anderes Lager geändert wurde) Informationen über das Datum und den Ort der Gefangennahme, die militärische Zuteilung, den Beruf, Informationen über den Gesundheitszustand und die Adressen der Familienmitglieder. Weitere Bezeichnungen des Stalags, sowie die Lagernummern, wurden in der rechten oberen Ecke der Karte eingetragen.

Personalkarte – eines Häftlings des Gefangenenlager Stammlager 318, 344 in Lamsdorf um des Stalags IVB (Mühlberg- Elbe)

Die Personalkarte wurde immer nach dem gleichen Schema angefertigt und „folgte“ dem Gefangenen, wenn er in ein anderes Stalag oder Offizierslager (Oflag) kam. Aufbewahrt wurde sie in einer Kartei. Der Gefangene konnte die Personalkarte erst nach der Befreiung der Lager durch die Alliierten oder nach der Flucht des deutschen Personals erhalten. Es ist eine Personalkarte eines Jugendlichen abgebildet. Einem Soldat der Heimatarmee, der auch Teilnehmer des Warschauer Aufstands war, der zuerst in das Gefangenenlager in Lamsdorf (Łambinowice) kam (Stammlager 318, 344) und danach in das Stalag IVB (Mühlberg-Elbe).

Auf der Rückseite der Karte befinden sich Anmerkungen über die Überweisung des Gefangenen zur Arbeit im Rahmen des Arbeitskommandos (K.D Chemnitz) und über den Namen seines Arbeitsplatzes. Das internationale Recht genehmigte es die gefangenen Soldaten zur Arbeit zu schicken, jedoch unter der Bedingung, dass die Arbeit nicht über ihre Kräfte ging und nicht mit der Kriegsführung verbunden war. Die Gefangenen konnten also nicht in der Rüstungsindustrie, auf Truppenübungsplätzen oder beim Transport der Munition arbeiten. In Wirklichkeit wurden diese Regeln jedoch oft gebrochen. So wurden im Falle der Warschauer Aufständischen in Chemnitz in der Munitionsfabrik V1 Soldatinnen der Heimatarmee angestellt, außerdem arbeiteten jugendliche Gefangene in Goslar in einer Glasfabrik, wo gläserne Mäntel für die Rumpfnase von Flugzeugen gefertigt wurden.